Pferde haben eine Rangordnung. Sie prüfen für sich, wer überlegen ist und ordnen sich anhand der Interaktion untereinander in die Gesamtrangfolge ein. Pferde folgen dabei nur denen, die hierarchisch über ihnen stehen, das heisst, auch nur dem Menschen, der diese höhere Position einnimmt. Wenn Menschen eindeutig und in jeder Situation die Führung übernehmen, folgen Pferde gerne.

Wird die Rangordnung in allen Fällen konsequent aufrechterhalten, reichen feinste Signale zur Verständigung aus; das Pferd fühlt sich beschützt und es besteht vollstes, gegenseitiges Vertrauen. Es werden niemals grobe Mittel, oder physische Gewaltanwendung im Umgang mit dem Pferd eingesetzt.

Ein Pferd kennt eine einfache Unterscheidung: stärker oder schwächer, über- oder unterlegen sein. Etwas dazwischen gibt es nicht. Dies ist die erste und wichtigste Festlegung in seinem sozialen Verhalten. Wird ein Pferd nicht eindeutig geführt, so befindet es sich in einem dauernden psychischen Konflikt. Es ist sozusagen, aufgrund seiner genetischen Veranlagung immer wieder gezwungen zu kämpfen – und sei es nur in Form von gelegentlichem Ungehorsam.

Sind wir also mit einem Pferd zusammen, so ist es absolut notwendig, vor allem zur psychischen Befriedigung des Pferdes, dieses hundertprozentig zu führen. Denn erst danach kann es sich all den anderen, untergeordneten Lebensfragen widmen, psychisch zur Ruhe kommen und eine entsprechende Stabilität und Ausgeglichenheit finden. Für unsere Art der feinen, sensiblen Arbeit ist die Frage der Führung noch viel entscheidender, denn ein Pferd, das kämpft – und sei es nur gelegentlich, kann niemals mit feinen, kommunikativen Hilfen geritten werden. Das Schönste an alldem ist, dass das Pferd sich vom ersten Augenblick an verstanden fühlt.

Kommunikation Pferd-Mensch

Meine Trainingstechnik basiert auf wissenschaftlichen Ergebnissen über das Gehirn des Pferdes, seines Nervensystems, seiner Instinkte und seiner natürlichen Verhaltensweisen und Grundbedürfnisse.

Es ist mir ein grosses Anliegen, die Kommunikation zwischen Pferd und Mensch zu verbessern. Das ist aus meiner Sicht das Manko vieler Pferd-Mensch Beziehungen, der Mensch versteht sein Pferd und deren Sprache nicht, weiss nicht wie es denkt und fühlt. Deswegen bestehen alle möglichen Probleme und man redet quasi aneinander vorbei.

Vieles sorgt dadurch für grosse Verwirrung beim Pferd, es wird verunsichert, Vertrauen aufzubauen wird massgeblich erschwert. Das Pferd als Beutetier hat eine andere Gehirnstruktur als wir Menschen, wir müssen lernen wie ein Pferd zu denken und die Welt aus deren Sicht zu sehen. Nur dann können wir nachvollziehen, wie sich ein Pferd fühlt und es entsprechend einfühlsam aus deren Sicht trainieren, ausbilden und sein volles Potential ausschöpfen.

Es wurde in den letzten 20 Jahren viel am Pferd geforscht, diverse Studien gemacht. Dieses Wissen ist ein entscheidender Vorteil von heute, früher wusste man schlichtweg weniger über Pferde.

Dieses neuzeitliche Wissen mache ich mir zu Nutze, dadurch wird Glaube durch Wissen ersetzt und ich habe für jedes Problem eine Lösung. Je besser wir Pferde verstehen, desto besser können wir auf sie eingehen.

Ich helfe den Menschen ihre Pferde aus deren Sicht zu erreichen und damit die entscheidende und grundlegende interspezifische Kommunikation zu erlernen. Diese Verständigung ist die Grundlage für das Vertrauen und die Bindung und dieses das Fundament für die ganze spätere Arbeit mit dem Pferd. Alle Probleme, welche der Verständigung zugrunde liegen werden so aus dem Weg geräumt. Das Pferd ist psychisch und physisch entspannt und einer verständnisvollen Zusammenarbeit, die aus Lernen und Spass besteht, steht nichts mehr im Weg.

Beim Führtraining des Pferdes an der Hand werden Gehorsam und eine feine Kommunikation zwischen Mensch und Tier erarbeitet. Die Grundtechniken Geradeausführen in regulierbarem Tempo, Anhalten, Stillstehen (auch mehrere Minuten lang), Rückwärtstreten, Seitliches Weichen sowie Führen auf gebogenen Linien werden eingeübt.
Die Arbeit über Stangen beim Geschicklichkeitstraining fördert neben dem gegenseitigen Verstehen und Vertrauen auch die Raumlagewahrnehmung, die Koordination, das Selbstvertrauen und das Gleichgewicht des Pferdes.
Durch Gelassenheitstraining mit verschiedenen Reizen (Bodenblachen, Flatterbänder, Durchgänge) lernen Mensch und Pferd besser mit möglichen Gefahrensituationen umzugehen. Über die Gewöhnung an die bestimmten Reize wird die Gefahr einer Fluchtreaktion, etwa Wegstürmen, verringert. Dieses Training muss sehr sorgfältig und gut durchdacht aufgebaut werden, um eine positive Wirkung zu erzielen.
Das Freiarbeitstraining funktioniert nach dem gleichen Muster wie die geführte Bodenarbeit: Signal–Umsetzung–Lob–Pause. Die gemeinsame Kommunikation ist sehr wichtig. Die Basis für die Freiarbeit ist eine solide Erziehung des Pferdes am Boden. Das Ziel besteht darin, das Pferd aus der Entfernung heraus auch in höheren Gangarten zu kontrollieren, es dynamisch wegschicken und wieder anziehen zu können. Das Training auf beiden Händen sollte stets ausgewogen sein. Eine Dauer von 30 Minuten sollte pro Einheit nicht überschritten werden, da die Konzentrationsfähigkeit des Pferdes danach meist nachlässt.
Die Arbeit an der Longe wird folgendermassen gebraucht:
  • als Vorbereitung aufs Anreiten,
  • als Abwechslung in der täglichen Arbeit,
  • als Aufwärmphase vor dem Reiten,
  • zur Förderung der Losgelassenheit,
  • zur Verbesserung der Arbeit über den Rücken ohne Reitergewicht,
  • für Muskulaturaufbau und -entwicklung,
  • in Rekonvaleszenzphasen und bei Muskelverspannungen sowie zur besseren Balance des Pferdes.
Leistung pro Einheit
Training CHF 100.00